Torreicher Auftakt 2022

Der FC Ederbergland hat in der Fußball-Verbandsliga weiter Hoffnung auf den Aufstieg. Bei bitterkalten Temperaturen besiegte die Mannschaft von Trainer Christian Behle das Tabellenschlusslicht aus Gießen mit 4:3 (3:1). Auch der FC Ederbergland setzte angesichts des  Ukrainekriegs ein Zeichen und trat im Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht in gelben Trikots und blauen Hosen an – den Nationalfarben der Ukraine. Die Gäste hatten ihr Team wie erwartet verstärkt, sieben Spieler aus dem Regionalligakader standen im Aufgebot. Auf der anderen Seite fehlte dem FCE mit Innenverteidiger Kevin Vidakovics (Meniskus-OP) sowie den Mittelfeldspielern Hendrik Wickert (Leistenzerrung), Valon Ademi (Knie-Probleme) und Benedikt Schneider (Probleme am Mittelfuß) wichtiges Stammpersonal. Und als die Gäste mit ihrem ersten Angriff nach drei Minuten das erste Ausrufezeichen setzten, schwante den 80 Zuschauern nichts Gutes. Giuseppe Burgio wurde auf der linken Seite geschickt, zog in den Strafraum und erzielte das 0:1. Der Fehlstart war perfekt.

Aber: Die Platzherren waren nicht geschockt und versuchten, das Spiel zu bestimmen, auch wenn Ederbergland bei Kontern der Mittelhessen stets auf der Hut sein musste. Auch den nächsten Rückschlag – die Oberschenkelverletzung von Außenverteidiger Jan Dreher (19.) – steckte das Team gut weg. Für ihn kam Ahmad Ibrahim und der fügte sich gleich mit dem Ausgleichstreffer ein. Ein Einwurf des FCE wurde auf den langen Pfosten verlängert,   Ibrahim stand dort goldrichtig und traf per Kopf zum 1:1 (25.). Weiter ging es für die kampfstarken Platzherren. Maxim Zich erzielte nach Pass von Ingo Miß zehn Minuten später die 2:1-Führung, vier weitere Zeigerumdrehungen später stand es 3:1. Gießen konnte eine Ecke nicht klären, der zweite Ball kam zum freistehenden Simon Mitze, der per Kopf zum nicht unverdienten Halbzeitstand traf. „Uns war klar, dass wir Gießen in der personellen Konstellation nur schlagen können, wenn wir ihnen wehtun, also den Spaß am Spiel nehmen“, sagte Christian Behle, der mit Blick auf die zweiten 45 Minuten hinzufügte: „Wenn man sie ins Spiel kommen lässt, sind sie stark.“

FCE schlägt nach 3:3 zurück

Der zweite Durchgang begann wie der erste: mit einem Gießener Tor. Der FCE konnte den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären, Daghfous traf zum Anschlusstreffer (50.). Das Tor gab den Gästen mächtig Auftrieb. Im zweiten Durchgang spielte fortan nur noch der Gast, der nun  Konsequent auf den Ausgleich drückte, während sich die Gastgeber nur noch schwer befreien konnten. Die Gäste profitierten dabei von dem Raum, den ihnen die Gastgeber zeitweise boten, wodurch man in so manchem Zweikampf zu spät war. „Diesen Raum darf man so technisch starken Fußballern nicht lassen“, wusste Behle. Nach 67 Minuten hatte sein Team noch Glück, dass Nils Schneider einen Schuss von Nejmeddin Daghfous per Reflex noch über die Latte lenkte. Der Ausgleich nach 79 Minuten war folgerichtig und auch völlig verdient. Gani Sevim setzte den Ball aus  halblinker Position unhaltbar in den langen Winkel. Doch der FCE schlug noch einmal zurück. Eine Minute vor dem Abpfiff drang der eingewechselte Marius Guntermann von der rechten Seite in den Strafraum ein, bekam den Ball und legte diesen aus acht Metern am Gießener Torhüter vorbei zum Siegtreffer. Es war die einzige wirkliche Groß-Chance der Gastgeber nach der Pause, da vorher sowohl Distanzschüsse als auch Konter verpufften. Gießens Trainer Thomas Turgut war ob der späten Niederlage sichtlich bedient: „Einen Punkt hätten wir wenigstens verdient gehabt. Ederbergland macht in der ersten Halbzeit seine Chancen rein. Wir dominieren die zweite Hälfte und kassieren in der Schlussminute die Niederlage.“

Quelle: HNA