Wer beim Fußball-Verbandsligisten FC Ederbergland ein Trauma nach der Niederlage im Spitzenspiel in Steinbach vermutete, war auf dem Holzweg. Durchaus überzeugend und taktisch klug siegte das Team des Trainergespanns Behle/Hartmann in Biebrich bei der bis dahin zweitbesten Rückrundenmannschaft 3:1 (2:1). Dabei trafen beide Innenverteidiger und Lucas Altmann war an allen Toren beteiligt.

Aber der Reihe nach: Der FCE rotierte auf zwei Positionen. Für den privat verhinderten Simon Mitze rückte Jan Dreher an der Seite von Janis Wolff in die Innenverteidigung und für Ingo Miß wurde Hannes Schneider nach seinen letzten Leistungen mit einem Startelf-Einsatz belohnt. Auf dem in die Jahre gekommenen Kunstrasenplatz versuchten beide Teams mit breit angelegtem Spiel und ohne großes Risiko, den Ball nach vorn zu treiben. „Wir hatten Mittwoch viel investiert. Deshalb wollten wir das Spiel ruhiger angehen und auch mal den Ball halten. Das ist uns sehr gut gelungen“, sagte Christian Behle. Deutlich war der Respekt der Abwehrreihen vor den jeweiligen Torjägern, Maxim Zich beim FCE und Orkun Zer bei den Gastgebern, zu spüren. Allerdings kam der FCE öfter in den Biebricher Strafraum, während auf der Gegenseite lediglich Distanzschüsse zugelassen wurden. Bereits nach vier Minuten tauchte Zich allein vor FVB-Keeper Kevin Wieszolek auf, der die Gästeführung verhinderte. Ein Doppelschlag brachte den Gast dann früh auf die Siegerstraße: Eine von Lucas Altmann getretene Ecke köpfte Janis Wolff zur Führung ein (23.). Eine Minute später schnappte Altmann eine Vorlage von Ahmad Ibrahim auf und der Linksfuß erhöhte mit rechts. Die Heimelf wirkte irritiert, kam aber durch Zer (32.), der eine Hereingabe von halb links per Kopf über Torwart Nils Schneider hinweg verlängerte, zum Anschluss. Beinahe hätte der FCE den Sack noch vor der Pause zugemacht, doch Ibrahims Schuss wurde von Wieszolek noch ans Lattenkreuz gelenkt (45.+1).

Erneut war es eine Ecke von Altmann, die dem FCE ein Tor, in diesem Fall das entscheidende Tor, brachte. Mit einem Drehschuss verwandelte Jan Dreher (56.). Es war ein Tor zu einem wichtigen Zeitpunkt, da die Biebricher Vollgas gaben und auf den Ausgleich drängten. Eine nahezu einhundertprozentige Chance vergab Maxim Zich, als Wieszolek erneut in einer 1:1-Situation Sieger blieb (71.). Mit zunehmender Spieldauer erkannte auch der Gastgeber, dass der Sieg dem FCE nicht mehr zu nehmen war. Der FCE unterband oft schon im Mittelfeld mit den Sechsern Christoph Völker und Benedikt Schneider die Angriffsbemühungen der Rheinhessen. „Das Spiel war vom Kopf her schwierig. Uns war wichtig, dass wir nach dem Mittwochspiel in Steinbach die richtige Reaktion zeigen. Wir geben nicht auf und wollen zumindest Zweiter werden“, sagte Behle. Am Gründonnerstag (bei SF/BG Marburg) und am Ostermontag (in Walluf) warten zwei weitere Auswärtsspiele auf den FCE.