FC Ederbergland spendet 5.000,- EUR an den Ahrweiler BC

Alle Plätze sind noch zerstört

FUSSBALL – FC Ederbergland spendet 5000 Euro an den Ahrweiler BC

Battenberg – Dankbarkeit aufseiten des Ahrweiler BC und die Erinnerung an die Naturkatastrophe im Ahrtal vor knapp eineinhalb Jahren wurden im Battenberger Entenpark wach, als der Vorsitzende des FC Ederbergland, Heinfried Horsel, seinem Amtskollegen vom besagten Fußballverein eine Spende über 5000 Euro überreichte. Das Geld stammt aus den Einnahmen vom Spiel im August gegen die Bayern-Legends.

„Über Landratsamt und Sportbund sind wir an Listen gekommen von betroffenen Vereinen. Wir haben uns einen ausgesucht, der in ähnlichen Ligen vertreten ist wie wir. Vielleicht entsteht ja auch mal eine sportliche Begegnung“, sagte Horsel bei der Übergabe des Schecks vor dem Fußball-Verbandsligaspiel des FCE gegen den SC Waldgirmes II.

Der Vorsitzende des Ahrweiler BC, Frank Schönherr, bedankte sich bei allen, die diese Spende möglich gemacht hatten und stellte sich im Anschluss den Fragen zur Situation in seinem Heimatverein.

Herr Schönherr, stellen Sie doch ihren Verein einmal vor.

Wir sind ein reiner Herren-Fußball-Club mit 21 Mannschaften von Bambini bis Alte Herren. Unsere erste Mannschaft spielt in der Oberliga, also in der fünften Liga. Derzeit steht die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz. Es ist die einzige Mannschaft der Liga, die kein Stadion hat und nicht auf einem ganzen Feld trainieren kann, sondern nur auf einem halben. Hier gibt es eine große Solidarität mit den Vereinen, die uns Spielmöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Wie ist die derzeitige Situation im Verein?

Höflich ausgesprochen kann man sagen, dass es vorwärts geht. Aber wir sind noch weit entfernt von der Normalität. Wir haben noch immer keinen bespielbaren Sportplatz. Alle Plätze sind noch zerstört, auch die Infrastruktur.

Wie viele Plätze sind betroffen?

Wir haben einen Naturrasenplatz für die erste Mannschaft. Wir hatten auch ein Kunstrasenfeld, auf dem alle anderen Mannschaften gespielt haben, sowie einen Tennenplatz (Hartplatz Anm. der Redaktion), wo Jugendmannschaften, die dritte Mannschaft und die Altherren gespielt haben. Alle Plätze sind noch zerstört.

Wann wird es perspektivisch wieder wie vor der Flut?

Aktuell gibt es die Perspektive nicht.

Wie sieht der Fußballalltag in ihrem Verein aus?

Wir trainieren momentan auf neun verschiedenen Plätzen im Umkreis von 35 Kilometern in zwei Bundesländern.

Sind da die 5000 Euro nur ein Tropfen auf einen heißen Stein?

Nein. Es hilft uns immer weiter. Aufgrund der Logistik kann man sich vorstellen, was wir allein an Fahrtkosten stemmen müssen. Wir wollen mit dem Geld ein weiteres Kleinspielfeld bauen für Bambini und Jugend. Bei uns gibt es den Ausspruch: kurze Beine – kurze Wege. Das heißt, je kleiner der Spieler, desto kürzer soll der Weg zum Training sein. Früher sind unsere Kinder und Jugendlichen mit dem Fahrrad zum Training gefahren. Bei bis zu 35 Kilometern ist das gar nicht mehr möglich. Auch die Eltern müssen wahnsinnige Opfer bringen, es ist aber sensationell, was die machen.

Wir kann man sich die zerstörten Plätze vorstellen?

Fangen wir vorn an: Die Ahr ist normalerweise 80 Zentimeter tief und fünf Meter breit. Die war in der Spitze der Flut zwölf Meter tief und einen Kilometer breit. Mit der Flutwelle ist das ganze Geröll, aber auch Autos, Wohnwagen und so weiter über die Plätze drüber und haben diese komplett zerstört. Beim Naturrasen ist immer noch der Schlamm drauf, der Kunstrasen wurde weggerissen, da stehen jetzt Container drauf, damit Menschen übernachten können und überhaupt ein Dasein haben. Der Tennenplatz ist aufgerissen und derzeit ohne Perspektive für einen Wiederaufbau.