FCE in der Rolle des Gejagten

FUSSBALL-VERBANDSLIGA – Ederbergland gehört zu den Topfavoriten

Allendorf/Battenberg – Der FC Ederbergland geht als letztjähriger Tabellenzweiter der Fußball-Verbandsliga in die neue Saison. Entsprechend hoch sind die Erwartungen im Umfeld, aber auch bei den Gegnern. Nach stolzen 82 Zählern in der vergangenen Spielzeit gilt der FCE bei vielen als Titelkandidat. Nicht zuletzt weil es keine Abgänge gab und der Kader noch einmal verstärkt wurde. Einzig die Zukunft von Kevin Vidakovics ist in der Schwebe, der aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme entweder sehr spät in die Saison einsteigen wird oder die Schuhe an den Nagel hängt.

FCE Titelfavorit

Trainer Christian Behle sieht ein schwereres Jahr, als es das vergangene war, auf die Mannschaft zukommen. „Wir müssen vom Spielsystem her umdenken. In der Corona-Saison wären wir fast abgestiegen, im letzten Jahr konnten wir von unten herauf aufbauen. Leistungsträger wie Kevin Vidakovics, Felix Nolte oder Valon Ademi haben lange gefehlt. Das hat uns zusammengeschweißt. Jetzt erst recht war das Motto. Viele haben uns unterschätzt. Das wird nicht mehr passieren.“

Somit dürfte FCE vom ersten Spieltag an gezwungen sein, das Spiel zu machen. Reihenweise 4:0-Siege wie vor einem Jahr in der Hinrunde wird es wohl nicht mehr geben. Behle fürchtet: „Egal, wo wir hinkommen: Jeder wird uns bis aufs Blut bearbeiten. Jeder Gegner steht unter Spannung gegen uns. Da geht es uns wie den Bayern. Lassen wir es nur etwas schleifen, geht ein Spiel schief. Mit Halbgas gibt es keine Punkte.“

Der Start

Nach Behles Ansicht kommt dem FCE das Anfangsprogramm nicht entgegen: „Wir starten gegen Pohlheim. Die besitzen die stärksten Einzelspieler und sind für mich in dieser Saison Favorit. Dann geht es zu Waldgirmes II. Reserven sind zu Beginn der Saison stark und unberechenbar. Es folgen die konterstarken Biebricher und dann das Derby gegen Biedenkopf.“ Auch dass sich der VfB Marburg „super verstärkt“ hat, ist Behle nicht entgangen.

Flexibilität angesagt

Doch wie stellt sich die Mannschaft auf? „Wir haben bisher meist im 4-2-3-1-System gespielt, das wir sehr flexibel gehandhabt und während eines Spiels modifiziert haben. Dabei sind wir nicht in eine starre Formation verfallen. Ich denke, dass wir das beigehalten werden“, kündigt Christian Behle an. Flexibilität verspricht der Kader. 20 seiner 35 Feldspieler können auf mehreren Positionen eingesetzt werden. König der Allrounder sind Neuzugang Elvis Funwi, dem alle Positionen in der Abwehr und im Mittelfeld zugetraut werden und Ingo Miß, der außer im Tor und in der Innenverteidigung auf allen Positionen mit einem Einsatz rechnen kann. Der Defensivallrounder schlechthin ist Janis Wolff. Bereits zu Hessenliga-Zeiten hat er Innenverteidiger, Außenverteidiger und auch als Sechser gespielt.

Personal

Im Tor wird an Nils Schneider auch weiterhin kein Weg vorbeiführen. Die Innenverteidigung scheint mit Janis Wolff und Simon Mitze besetzt. Für die Außenpositionen stehen Wolfgang Klaus, Louis Wickenhöfer und Jan Dreher bereit, der auch nach Innen rücken kann. Als Sechser scheint nur Christoph Völker gesetzt. Hier rechnen sich einige Spieler den Platz neben Völker aus, auch die jungen Felix Paul und Hendrik Wickert sind hier nicht chancenlos. Aber auch Benedikt Schneider, Elvis Funwi, Okay Yildirim oder Nico Wroblewski wollen spielen. Richtet man den Blick nach vorn, geht einem Trainer das Herz auf. Die Leistungsträger Felix Nolte, Valon Ademi, Ahmad Ibrahim und Okay Yildirim sind auf allen offensiven Positionen einsetzbar. Gepaart mit den jungen Kräften Hannes Schneider, Moritz Graw und Lucas Altmann gibt es eine große Auswahl, die Torjäger Maxim Zich ergänzt.

Breiter Kader Trumpf

Die große Stärke des FCE ist die Breite des Kaders. 17 Feldspieler gehören zum Stamm, sieben weitere stehen auf dem Sprung zur ersten Mannschaft, zu denen auch Neuzugang Jannik Schneider gehört. Gerade auf diese Breite setzt Behle. „Wir haben eine Philosophie, die besagt, dass wir keine Auswechselspieler haben, sondern nur Einwechselspieler. Wir sind in der Lage, nur gute Spieler reinzubringen. Das muss mit dem Teamgedanken in die Köpfe“, sagt Behle. Oft sei es sinnvoll, einen bis dahin guten Spieler auf der Bank zu lassen, weil der Gegner sich auf diesen eingestellt habe. Und natürlich gebe es auch Spieler, die sich mit guten Trainingsleistungen anböten. Behle weiß, dass das Luxusproblem auch Konfliktstoff birgt: „Es wird auch mal harte Entscheidungen geben.“

Das Saisonziel

„Wenn wir eine Saison hinlegen wie die vergangene, wäre ich, unabhängig von den Punkten, sehr zufrieden. Letztlich gehen wir auf den Platz, um jedes Spiel zu gewinnen. Dann wird man sehen, wozu es reicht“, sagt Behle.

Quelle HNA